- ein verheirateter homosexueller Mann (der sein Coming Out erst nach der Hochzeit hatte) sprach mit mir über sein Hadern zwischen seinem Wunsch, treu zu sein, und seiner Sehnsucht nach Zärtlichkeit mit einem Mann
- eine Frau erzählte mir von Vaginismus und Orgasmusschwierigkeiten - und ihrer Hemmung, deshalb wieder Kontakt mit neuen Männern aufzunehmen
- eine andere Frau davon, dass ihr Mann gerne eine Sexualität mit SadoMaso Praktiken bevorzugt
- ein andere Mann davon, dass er nach langjähriger Ehe eine Geliebte hat und seine Frau dazu überreden will, eine "offene Ehe" zu akzeptieren.
Was mich zur Erkenntnis bringt:Hinter der Suche nach Spiritualität steckt auch oft ein recht handfestes sexuelles Thema. Ich denke der Versuch, ein solches Problem spirituell zu lösen, kann ok sein, wenn sich ein solches sexuelles Thema absolut nicht lösen lässt.
Schade finde ich es (und aus den besagten Gesprächen geht das leider hervor), wenn die betreffenden Menschen kein einziges Mal versuchen, dieses Thema in einer seriösen Beratungsstelle oder Psychotherapie zur Sprache zu bringen - erstaunlicherweise sogar Akademiker(innen).
Vermutlich gäbe es bei so manchen sexuellen Themen einen Ausweg aus dem persönlichen Leiden - doch es wird - das weiß ich aus eigener Psychotherapie-Erfahrung - kein leichter und kein schneller Weg sein.
Anscheinend ist - sogar bei hochgebildeten Menschen - manchmal die Einstellung "Ich brauche doch keine Psychotherapie!" (hinter der vermutlich die Angst steckt, auf ein "großes Thema" zu stoßen, wenn man tiefer gräbt) noch immer weit verbreitet. Natürlich ist Psychotherapie teuer - aber oft finden sich auch in einer staatlich geförderten (Sexual)Beratungsstelle ausgezeichnete Therapeut(inn)en. Und Frauen finden vermutlich leichter eine geförderte Frauenberatungsstelle.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen